Wenn Sie sich mit Produktsystemen beschäftigen, stoßen Sie häufig auf Begriffe wie PDM, PXM, PCM oder PRM. Manchmal werden sie synonym zu PIM verwendet, manchmal betonen sie jedoch bestimmte Schwerpunkte innerhalb des Produktdaten- und Inhaltsmanagements.
Kurz gesagt: PIM (Product Information Management) bildet das Fundament – es schafft eine Single Source of Truth für alle Produktdaten, Attribute, Klassifikationen und kanaloptimierten Informationen.
PDM (Product Data Management) konzentriert sich hingegen stärker auf technische und ingenieurwissenschaftliche Aspekte: Versionsverwaltung, Stücklisten (BOMs), CAD-Integration und detaillierte Produktspezifikationen. Ein PIM-System kann strukturierte Daten aus einem PDM-System übernehmen, ist jedoch nicht dafür ausgelegt, diese technischen Prozesse zu ersetzen.
PXM (Product Experience Management) baut auf PIM auf und zielt darauf ab, strukturierte Daten zu nutzen, um das bestmögliche Kundenerlebnis zu schaffen. Dazu gehört die Anpassung der Produktpräsentation, die Optimierung von Beschreibungen und Bildern, Cross-Selling-Logiken sowie die Personalisierung über verschiedene Vertriebskanäle hinweg – etwa Web, Mobile, Marktplätze oder Print.
PCM (Product Content Management) ist eng mit PIM verwandt, legt jedoch den Schwerpunkt stärker auf die Verwaltung und Veröffentlichung von Marketing- und Vertriebsinhalten – etwa Produktbeschreibungen, Medien oder lokalisierte Texte. Manche Anbieter betrachten PCM als eine Unterkategorie von PIM mit Fokus auf Storytelling und Inhaltsoptimierung anstelle der technischen Datenstruktur.
PRM (Product Resource Management) ist ein weniger gebräuchlicher Begriff, beschreibt aber häufig die operative Steuerung produktbezogener Ressourcen – z. B. Workflows, Aufgaben, Teams oder Lieferantenbeiträge, die in die Produktdatenpflege einfließen. In manchen Unternehmen dient PRM dazu, die Personen und Prozesse zu koordinieren, die durch das PIM-System unterstützt werden.
In großen und komplexen Organisationen begegnet man häufig auch PLM (Product Lifecycle Management) – dem übergeordneten System, das den gesamten Produktlebenszyklus von der Entwicklung über Änderungen bis hin zur Produktion und Wartung steuert. Viele Unternehmen nutzen PLM für die Produktentwicklung, PDM für technische Daten, PIM für kommerzielle Produktinformationen und PXM für das Kundenerlebnis.
In Organisationen mit mehreren Datenbereichen kann MDM (Master Data Management) nicht nur Produktdaten, sondern auch Kunden-, Lieferanten- und Bestandsdaten zentral verwalten – meist mit PIM als Produktdomäne innerhalb dieser Architektur.
Schließlich wird DAM (Digital Asset Management) häufig mit PIM kombiniert, um Medieninhalte wie Bilder, Videos und Dokumente zu verwalten. Während PIM strukturierte Daten steuert, verwaltet DAM unstrukturierte digitale Assets – gemeinsam schaffen sie ein reichhaltigeres und konsistenteres Produkterlebnis.
…hängt letztlich von der Unternehmensgröße, der Datenkomplexität und der digitalen Reife ab. Kleinere Unternehmen kommen oft mit einem einzigen PIM-System aus, während größere Organisationen eine integrierte Systemlandschaft benötigen, in der PDM, PLM, PIM und DAM nahtlos zusammenarbeiten. Der wahre Mehrwert entsteht, wenn Daten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg frei fließen – von der Entwicklung bis zur Vermarktung – und alle Teams auf einer gemeinsamen, verlässlichen Datenbasis arbeiten. So wird PIM nicht nur zu einem technischen Werkzeug, sondern zu einem strategischen Eckpfeiler der digitalen Transformation.